Ein urchiges Restaurant
Scheinbar unbeeinflusst und unbemerkt von den Financiers und Rohstoffhändlern im Steuerparadies Zug, nur wenige hundert Meter von deren Büros entfernt, führt die Familie Freimann seit 14 Generationen im Grünen ein bodenständiges Restaurant, in einem 450- jährigen Haus, mit eigenem Bauernhof. Das tüchtige Personal verwöhnt die Gäste mit traditioneller Hausmannkost, es verwendet dazu u.a. Fleisch, Most, Schnaps und Lebkuchen aus eigener Produktion.
Metzgete
Zweimal jährlich ist im «Freimann» Metzgete angesagt. Ich hatte das grosse Vergnügen, mit dem VBL (Verein zur Förderung des Ansehens der Blut- und Leberwürste) am 26. November 2016 an einem solchen Gelage teilnehmen zu können. Wie Jenny bin ich ein kritischer Gast. Aber bei dieser Metzgete war es schwierig, ein Haar in der Suppe (oder der Blutwurst) zu finden. 🐷🐷🐷🐷🐷
Das Menu wird in 3 Gängen serviert (Bild) und jeder kann an seinem Platz wählen, was er geniessen möchte. Somit gibt es kein Gedränge am Buffet und keine Fleischberge in Schüsseln auf dem Tisch. Die Auswahl ist riesig: neben den obligaten Würsten gab es auch Schwänzli, Wädli, zweierlei Rippli, Speck, Schnitzel, Bölleschweizi usw. von hervorragender Qualität. Die knusprige Rösti war sensationell, auch das Sauerkraut und die Öpfelschnitzli bekamen gute Noten. Vor jedem Gang wurden neue, warme Teller und Besteck aufgetischt und der Getränkenachschub klappte.
Kritik
Ich will doch minime Kritik anbringen: die Messer im «Freimann» sind so stumpf, dass man eine Blutwurst nicht sauber aufschneiden und somit die Qualität des «Schnitts» nicht beurteilen kann. Für mich nicht ganz verständlich ist, dass zum letzten Gang Pommes Frites und Gemüse gereicht werden (das Schweinefleisch enthält ja schon genügend verdautes Grünzeug). Und ein Ratschlag: kommt in leichter Kleidung, es kann im «Freimann» im Laufe des Abends warm werden.
Wädi