Der Start meiner persönlichen Metzgete Saison fand dieses Jahr in Dietikon statt. Nach einem gemütlichen Spaziergang vom Bahnhof an die Steinmürlistrasse betraten wir die Gaststube des Restaurant Heimats.
Schnell wurden wir empfangen und durch das Restaurant geführt, das von innen deutlich grösser ist, als es von aussen den Anschein hatte. Wir entschieden uns für einen Platz in der Marmori Stube, die durch ihre Wand mit schön ins Szene gesetzten, auserlesenen Whiskys einen heimeligen und vielversprechenden Eindruck machte.
Ein kurzer Blick in die Speisekarte bot uns eine reichhaltige Auswahl an einzelnen Speisen oder Tellern mit verschiedenen Spezialitäten. Auch hier begegneten uns die Namen Reppisch und Marmori. Ich entschied mich für den Reppisch Teller und ein Glas weissen Suuser. Meine Begleitung – es wurde der Deckname «Fleischtiger» gewählt – bestellte sich Rippli mit Sauerkraut.
Blutwurst
Nach kurzer Wartezeit wurden unsere Bestellungen serviert. Ein Nest aus Sauerkraut, darauf thronte eine kleine Bratwurst und geröstete Zwiebeln, flankiert von einer kleinen Blutwurst und einer kleinen Leberwurst. Daneben noch Salzkartoffeln und ein scharfes Messer. Separat dazu erhielt ich noch Zwiebelsauce. Das sieht doch schonmal gut aus.
Ich widmete mich zuerst der Blutwurst. Der erste Schnitt gelang wunderbar, es lief nur ganz wenig Fett aus und ich bewunderte das leichte Bäuchlein der Wurstmasse. Auch von der Konsistenz her hatte ich absolut nichts auszusetzen und konnte schöne, mundgerechte Stücke auf die Gabel spiessen.
Geschmacklich schmeckte ich für mein Empfinden etwas zu viel Pfeffer, ohne jedoch, dass die Wurst damit ungeniessbar geworden wäre.
Beschwingt von den ersten Bissen wollte ich die Blutwurst Schneidetechnik weiterführen, um Rädli für Rädli dieser delikaten Speise geniessen zu können. Leider klappte dies nicht. Und ich fand bis zum Schluss nicht heraus, ob es an meinen eingerosteten Fähigkeiten, dem vielleicht doch nicht so scharfen Messer oder der etwas bröckeligeren Konsistenz zum Ende der Wurst hin lag. Naja, schade aber kein Weltuntergang.
Leberwurst
Als nächstes widmete ich mich der Leberwurst. Ein Schnitt und die Masse floss hier nur so aus der Haut und ich wurde Zeugin einer schön körnigen Masse. Beim ersten Bissen fiel mir insbesondere die Sämigkeit auf. Mir persönlich gefiel dies, andere würden es wohl als schleimig bezeichnen.
Auch sonst mochte ich den Geschmack sehr und empfand ihn als schön ausgewogen. Nicht zu speckig, nicht zu säuelig – was nach meinem Empfinden bei Kopffleisch schnell geschehen kann.
Bratwurst
Nachdem die beiden Speisen, die nach meinem Geschmack ohne Zwiebelsauce gegessen werden mussten, vom Teller getilgt waren, griff ich zur Sauciere und goss die dunkle Masse über die Bratwurst und die Salzkartoffeln.
Den ersten Bissen genehmigte ich mir noch ohne Sauce, wollte ich doch wissen, wie die Wurst alleine schmeckte. Geschmacklich empfand ich sie als gut, mit schöner Würze und einem angenehmen Salzgehalt. Ansonsten war sie mir aber etwas zu trocken.
Dies vermochte auch die Zwiebelsauce nicht ganz zu kaschieren, insbesondere da sie mir etwas wässerig erschien.
Sauerkraut, Salzkartoffel, Röstzwiebeln und Rippli
Nein, ich gehe noch immer nicht wegen den Beilagen an die Metzgete und dies wird sich auch nicht ändern. Der Vollständigkeit halber gehören sie jedoch nach wie vor dazu.
Meine Erkundungstour startete ich daher mit den Röstzwiebeln. Sie waren schön kross und geschmacklich genau mein Gusto. Nichts, dass die Zwiebel übertönte, sondern im Gegenteil, ihren Geschmack noch betonte. Lecker 😊
Das Sauerkraut fand ich gut, es hatte noch genug Biss, dass ich mich nicht im Altersheim fühlte und verdiente durchaus seinen Namen.
Dagegen fielen die Salzkartoffeln ab. Auch mit der Zwiebelsauce empfand ich sie als sehr fade. Immerhin, lieber die Kartoffeln als das Fleisch 😉
Auf Nachfrage bei Fleischtiger erfuhr ich, dass das Rippli geschmacklich zwar gut war, jedoch trocken.
Leberli & Speck
Da die Portionengrösse meines Reppischteller so war, dass ich zwar nicht mehr hungrig war, jedoch durchaus noch Lust auf mehr hatte, bestellte ich die Leberli. Einen kurzen Moment überlegte ich, mir dazu noch eine Rösti zu gönnen, doch ich liess es bleiben. Denn wie gesagt, hungrig war ich nicht mehr.
Schon beim Servieren fiel mir auf, dass die Stücke sehr grob geschnitten waren – in der Regel ein Garant für Saftigkeit. Und ja, saftig waren sie durchaus. Und zart.
Interessant war auch, dass die Leberli an einer Rotweinsauce serviert wurden. Zu meiner Freude vermochte diese die Leberli wunderbar zu ergänzen, war selbst geschmackhaft und würzig, ohne den Leberlis jedoch die Show zu stehlen.
Fleischtigers Speck kam in drei saftigen Stücken auf einem Bett von Sauerkraut. Letzteres hätte gemäss Gusto des Herren durchaus noch eine Spur saurer sein können, der Speck vermochte jedoch zu überzeugen.
Fazit
Die Metzgete in der Heimat in Dietikon konnte durchaus mit ein paar Highlights aufwarten, beinhaltete jedoch auch ein paar nicht so überzeugende Elemente.
Das Serviceteam war sehr aufmerksam und erkundigte sich mehrfach nach unserem Wohlbefinden.
Preislich waren die Speisen mit anderen Restaurants im Raum Zürich vergleichbar, also bei zwei Tellern zwischen CHF 40 und CHF 50.
Datum der Metzgete: 7.10.2022
Meine Bewertung
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