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An einem kühlen Freitagabend machte ich mich auf ins AuGust, der Boucherie des Hotel Widders. Ich war gespannt, die Metzgete kannte ich bisher vor allem in zwei Varianten: in lebhafter, fröhlicher Beizen Atmosphäre oder eher gesittet mit einem extra Twist. Was wohl das AuGust bieten würde?

Das Interieur der Boucherie AuGust gefällt mir schon mal ganz gut. Hell, freundlich, die Liebe zum Fleisch klar erkennbar. Nicht nur, aber auch, wegen der prominent platzierten Charcuterie Theke.

Am Tisch studierte ich die Karte – lange brauchte ich dafür nicht. Es gab die Schlachtplatte für zwei Personen oder die Speisen einzeln. Respektive paarweise. Zusätzlich noch das Plättli vom eigenen Hof.

Klar, entschieden wir uns für die Schlachtplatte 😉

Bratwurst im AuGust

Ich startete mit der bereits halbierten Bratwurst und den Salzkartoffeln. Auffallend waren insbesondere die gut sichtbaren Kräuter: ich war gespannt.

Um es kurz zu sagen: Sie entsprach genau das, was ich von einer Bratwurst erwartete: körnige Konsistenz, gute Würze, vollmundiger Geschmack.

Das verbindende Element zwischen der Bratwurst und den Salzkartoffeln waren sicherlich die Kräuter. Daher widmete ich mich dieser Speise als nächstes. Und wurde positiv überrascht! Meist empfinde ich Salzkartoffeln als ziemlich langweilig. Nicht so hier! Die cremige Sauce verlieh den auf den Punkt gekochten Kartoffeln den nötigen Extrageschmack und hoben sie so von ihren langweiligen Speise-genossen ab.

Speck à la Boucherie

Als nächstes kam der Speck auf den Teller. Auch hier hatte das Küchenteam seine Arbeit verstanden und das Stück Fleisch wunderbar saftig zubereitet. Auch bei der Würze trafen sie durchaus meinen Geschmack.

Das Sauerkraut dagegen blieb hinter meinen Erwartungen. Durchaus fein, aber nicht herausragend. Es fehlte einfach ein Mü… ein Mü Würze, ein Mü Oralhaptik.

Umso erfreuter war ich ab den Apfelstücken. Noch gut im Biss und doch wunderbar weich, herrlich süss mit einer Extranote. Davon hätte ich durchaus mehr essen können 😊

Schlachtplatte im AuGust

Blutwurst & Leberwurst vom AuGust

Die Schlachtplatte leerte sich rasant, bald lagen da nur noch die Blutwurst und die Leberwurst. Ich entschied mich, die Blutwurst vorzuziehen.

Brav teilte ich sie in der Mitte und hob meine Hälfte auf den Teller. Die Konsistenz war gut, weder trat viel Fett aus, noch bröckelte sie. Beim Spiegel hatte ich jedoch schon eindrucksvollere Würste gesehen.

Rad für Rad arbeitete ich mich zum Zipfel vor und genoss die weihnachtliche Würze mit einem Hauch Nelke. Durchaus eine gute Wurst, auch wenn sie zum Ende hin etwas trocken wurde.

Bei der Leberwurst hatte ich die Ehre, sie ganz für mich alleine zu haben. Erfreulicherweise war sie überhaupt nicht schleimig und fein im Geschmack. Mit der Zeit kumulierte sich das Salz aber, was sie für meinen Geschmack zu salzig machte.

Fazit

Das AuGust ist weder laute, lebendige Beiz noch versucht es sich an einer Gourmet Metzgete. Für mich fällt es daher etwas zwischen Stuhl und Bank. Das Küchenteam versteht seine Arbeit durchaus, die servierten Speisen waren alle sehr lecker. Für einen Preis von CHF 46.- pro Person für die Schlachtplatte hätte ich aber etwas mehr erwartet.

Und ich bin durchaus niemand, der nicht bereit ist, für etwas auch mehr bezahlen. Sieht man beispielsweise in den Artikeln zur Wagyu Metzgete im mille sens oder dem Triangel in Zumikon. Dann aber muss sich das Servierte auch von der Metzgete in einer währschaften Beiz unterscheiden. Und man sollte danach auch satt sein. Meine Begleitung bestellte sich nach der Schlachtplatte nämlich noch eine Extraportion Fleischkäse.

Darum: Wer gerade in Zürich ist und Lust auf eine Metzgete hat, ist im AuGust sicherlich nicht falsch. Meine erste Empfehlung wäre es aber nicht.

Datum der Metzgete: 26. November 2021
widderhotel.com/boucherie-august

Meine Bewertung

Angebot:🐷🐷🐷
Qualität:🐷🐷🐷🐷
Service/Atmosphäre:🐷🐷🐷
Preis/Leistung:🐷🐷🐷
Total Bewertung:🐷🐷🐷

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