Was gibt es schöneres zum Valentinstag als ein Kalb und eine Gourmet-Metzgete? Eben, nichts.
Wer im Restaurant Wyberg eine währschafte Metzgete mit Blutwurst, Leberwurst und grossen Portionen erwartet, liegt falsch. Das Restaurant mit 13 Gault Millau Punkten macht aus der Chalber-Gourmet-Metzgete ein Erlebnis.
Mit 16 kleinen Speisen von der Kalbfleisch Kraftbrühe über den knusperigen Kalbs-Kopf, den Nierli im Glas bis hin zum Grick und dem Kalbfleisch-Rahmglace – die Speisen sind vielfältig und kreativ. Da ich persönlich nicht über den grössten Magen verfüge fragte ich vorab, wie viele dieser Speisen ein durchschnittlicher Esser jeweils schaffen würde. Mit der Antwort von vier bis fünf Speisen war es für mich klar, dass ich mir meine Lieblinge sorgfältig aussuchen musste. Bei der reichhaltigen Karte gar nicht so einfach. Zum Glück hatte ich tatkräftige Unterstützer dabei – Yana und Philipp.
Ich entschloss mich, mit dem warmen Kalbsmousse mit Wirsinggemüse und schwarzem Knoblauch zu starten. Die Portion kam wunderschön hergerichtet daher und schmeckte vorzüglich. Auch wenn ich mir unter dem Mousse etwas anderes vorgestellt hatte, konnte ich diesen Gang nur empfehlen. Yana hatte als ersten Gang den knusprigen Kalbs-Kopf mit Randen-Variation gewählt. Ich durfte einen Bissen probieren und ja, knusprig war er. Ganz so wie ich es mag. Von Philipp’s Kalbfleisch-Tartar mit Kräutermousse habe ich nicht probiert – aber ich habe mir sagen lassen, dass es sich lohnen würde 😉
In der zweiten Runde setzte ich auf die Kalbfleisch-Terrine mit schwarzen Nüssen, gebratenem Brioche-Sandwich und Apfel Chutney. Die Terrine war mir persönlich zu rahmig, dafür freundete ich mich umso mehr mit dem Brioche Sandwich an. Philipp versuchte die Kalbsfleisch Ravioli in Morchel-Rahm-Sauce (ein riiiesen Ravioli) und Yana die Kalbsmilken auf Winter-Spinat mit Safran. Von der Milke habe ich ebenfalls probiert. Nichts, das ich in grossen Portionen essen müsste, aber dafür sind die Speisen im Wyberg ja schön klein – damit jeder auch etwas Neues probieren kann.
Zum Probieren entschloss ich mich bei der dritten Runde und bestellte „Grick“: Lunge und Herz in kräftiger Rotweinsauce und Rosmarin Buchtel (siehe Titelbild). Da dies mein erstes Mal Herz essen sein würde, war ich sehr auf diesen Gang gespannt. Und ich wurde mit einem vorzüglichen Grick belohnt! Die Lungenstücke waren in der Konsistenz etwas mit Crevetten vergleichbar, das Herz in etwa mit Voressen. Dazu die wirklich schmackhafte Rotweinsauce: ein Gericht dass ich nur empfehlen kann, auch jemandem, der nicht der Experimentierfreudigste ist 😉 Auch Yana und Philipp hielten wacker mit und erfreuten sich an einem Schnitzel in luftiger Knusper Panade und leichtem Kartoffelsalat sowie den Nierli im Glas. Auch von den Nierli durfte ich einen Happen probieren – ein Geschmackserlebnis sondergleichen!!
Schon ziemlich Satt entschieden sich Yana und ich, uns die Kalbsleberli mit Cognac in Butter mit Rösti zu teilen. Die Leberli waren grob geschnitten und kurz angebraten. Dadurch konnte ich sie beinahe mit der Zunge zerdrücken. Ein Traum 🙂 Philipp hatte zur selben Zeit den Mini Kalbsbraten mit Rotkraut und Rosmarin-Laugen-Galette von welchem er auch zu schwärmen wusste.
Schon ziemlich satt konnten wir uns die Kalbfleisch-Rahmglace mit Eiercognac nicht entgehen lassen: Wer hat schliesslich schon die Möglichkeit, ein Kalbfleisch-Rahmglace zu essen?
Die Glace war lecker, auf jeden Fall. Ich hätte sie ehrlich gesagt jedoch nicht von einer „normalen“ Glace unterscheiden können.
Alles in Allem war die Chalber-Gourmet-Metzgete im Wyberg Teufen ein voller Erfolg und ich war bestimmt nicht das letzte Mal im Wyberg. Auch der Preis für 3 Personen von etwas über CHF 200.- inkl. 3 Bier, 2 Kaffee und einer Flasche Wein fand ich völlig in Ordnung.
http://wyberg.ch/
Datum: 14.2.2016
Meine Bewertung
Angebot: | 🐷🐷🐷 |
Qualität: | 🐷🐷🐷🐷 |
Service/Atmosphäre: | 🐷🐷🐷 |
Preis/Leistung: | 🐷🐷🐷 |
Total Bewertung: | 🐷🐷🐷 |